Ferien in Birchen II
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Ja, wer er kennt diesen Kerl hier auf dem Foto?
Genau! Es ist Jægi [Jäägi]! Wer ihn noch nicht kennt, ich hatte ihn hier mal kurz vorgestellt: <Link>
Er begleitet mich wiedereinmal auf meinen Fotoerkundungstouren und wird sich wohl noch ein paar Mal in Szene setzen. ;o) Ich glaube er macht das sehr gerne. Wie auch hier, als ich am Bach hockte, an welchem ich früher oft spielte... Frecher Kerl!
Nun möchte ich euch aber ein wenig von meinen letzten beiden Tagen erzählen.
Gestern ging ich aufgrund des Wetters nicht allzu weit weg. Ich ging ein wenig vors Haus und ein Stück aufwärts. Weit kam ich allerdings nicht, weil ich relativ schnell von den ersten Eindrücken erschlagen wurde, welche ich sofort mit meiner Kamera festhalten musste.
Es erbot mir ein tolles Bild eines Blumenmeeres, welches sich noch viel weiter erstreckte, wie ich mit meiner Linse einfangen konnte! Es war wirklich herrlich...
Ich betrachtete das Meer ein wenig genauer und bemerkte erst spät, dass sich auf diesem Bild mein treuer Begleiter versteckte. Wenn ihr genau hinseht, könnt ihr ihn vielleicht ausmachen. ;o)
Nachdem ich mehrere Minuten einfach wortlos da stand und die Natur auf mich wirken liess, ging ich weiter aufwärts bis zu dem besagten Bach, an welchem ich früher oft spielte. Mir kamen sofort die Szenen in den Sinn, als ich das Wasser staute, eine Brücke baute für meine kleinen Autos und die darüber fuhr mit meiner Hand gesteuert. Ich sass ein wenig da und hörte dem Rauschen des Wassers zu...
Anschliessend machte ich nich langsam auf den Rückweg, weil ich spürte, dass es bald zu regnen beginnen könnte. Doch auf dem Rückweg musste ich doch nochmals anhalten und ein Foto in die andere Richtung schiessen. Schön wie alles rundherum blüht...
Hinter der Kapelle in der Mitte erkennt ihr ein dunkles Haus. Im linken Hausteil verbringe ich meine Ferien. ;o)
Mehr als diese paar Hütten gibt es nicht in Birchen...
Im Hintergrund könnt ihr einen Teil von Leukerbad erkennen, rechts bei diesem Waldstück geht es zur Torrent hoch.
Ja und so ging ich mit diesen Eindrücken in die Hütte und gleich darauf fing es an zu regnen. Ich verbrachte den restlichen Tag damit zu lesen und mit Mama zu telefonieren. Ich habe ein sehr spannendes Buch hier in der Hütte gefunden. Es ist eine Geschichteserzählung von der Wendezeit im Wallis zwischen 1900-1945, worin die in Salgesch geborene Monika Cina das von ihr Erlebte und ihr Erzählte wiedergibt. Es ist wirklich spannend, wie früher die Leute hier in den Bergregionen lebten... Bin gespannt was noch so alles in dem Buch erzählt wird...
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Am Heutigen Morgen stand ich relativ früh auf, da die Arbeiten am Haus nebenan wieder aufgenommen wurden. Gut, ich konnte sowieso nicht länger schlafen. Aber ich muss ehrlich gestehen, dass ich hier sehr gut schlafe und ich die Höhe schon leicht merke. Ich fühle mich offen gestanden besser, wie zuhause. Vielleicht auch ein wenig, weil es ein Stück Heimat für mich ist...
Der morgendliche Lärm der Maschinen wurde durch den Ausblick, der sich mir als ich die Läden öffnete bot gleich wieder kompensiert:
Diese Aussicht habe ich, wenn ich hier von meinem Bett aus, zum Fenster hinaus blicke. Leider habe ich keine Panoramasoftware hier, sonst hätte ich euch ein zusammenhängendes Bild gezeigt. Denke aber, dass ihr mit diesen beiden Bildern einen kleinen Eindruck erhaltet, von dieser schönen Lage.
Von dem Hügel aus auf dem zweiten Bild etwas rechts, hatte ich gestern das Bild geschossen auf das Dorf hinunter...
Nach einem kleinen Frühstück brachte mich mein zweiter Ausflug ins Dorf Leukerbad, in welchem ich mich erst einmal ein wenig umsehen wollte. Es war für mich eine leichte Schocktherapie, da sich in Leukerbad doch einiges geändert hat. Da wo ich früher zum Spielen auf der Wiese rumbalgte, stehen heute Häuser und Parkplätze. Da wo einst eine Bäckerei war, ist nun irgend ein spiritueller Laden mit Kunstwerken. Da wo einst ein Restaurant drin war, ist heute ein Coiffuresalon. Und so weiter. Es gab Momente an denen ich einfach nur da stand und nebst dem Staunen auch ein wenig in die Vergangenheit dachte und mir den Ort wie damals vorstellte... Als alles noch viel kleiner und feiner war...
Ich habe es mit Absicht unterlassen Fotos zu schiessen, weil ich mich gerne an die frühere Version der Orte erinnern möchte und nicht, wie sie jetzt sind. Insgeheim hoffte ich ja auch ein wenig jemandem zu begegnen, der mich erkennt und ich dann ein wenig plaudern könnte. Weil, dass ich jemals jemanden erkennen würde, ist leider fast unmöglich. Mein Wiedererkennvermögen ist da leider viel zu klein...
Mit einem kleinen Zopf, mehreren kleinen Petfläschchen (da ich leider kein Sportgeschäft fand) und einer Grabkerze, welche ich Morgen brauchen werde, machte ich mich dann auf den Heimweg und erkannte auf dem Weg plötzlich ein Zeichen, welches mir bekannt vorkam:
Mit ein wenig Phantasie sieht man hier ein Herz aus gelben Blumen, leider auf den Kopf gestellt. Aber würde ich das Bild umkehren, würde es irgendwie doof aussehen. Trotzdem... Die Natur wollte mir damit wohl ein kleines Erinnerungsstück hinterlassen und mir sagen, dass sie mich lieb hat. ;o) Ich hoffe dieses Bild sehen noch mehr Wanderer und lassen sich auf die selbe Weise danke sagen...
Mit diesem kleinen Dankeschön auch meinerseits an euch, verabschiede ich mich mal für heute und freue mich, wieder von meinen Ferien berichten zu dürfen...
bis dann dann...
Euer Steve
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